Der Huf

Was ist ein gesunder Huf?

Es ist nicht möglich oder sinnvoll einen Ideal Huf zum Beispiel mit gewissen Winkelangaben oder Proportionen zu definieren. Ein Huf passt sich immer der individuellen Beinstellung, dem Körperbau und der Bewegung des Pferdes an.

Ein Pferd hat gesunde Hufe, wenn es schwungvoll, locker und schmerzfrei über unterschiedliche Bodenverhältnisse laufen kann. Das Strahlkissen und der Hufknorpel sollten kräftig und gut entwickelt sein, damit die Stossdämpfung für die Strukturen im Huf gut funktionieren kann. Der Strahl ist kräftig, frei von Fäulnis und hat Kontakt zum Boden. Die Weisse Linie ist gesund und hat eine feste Verbindung zum Wandhorn.

Funktionen des Hufes

Der Huf schützt das Pferd vor mechanischen und thermischen Einflüssen wie Hitze, Kälte, Steinen und Keimen. Er bietet optimalen Griff auf jedem Boden.

Der Huf  entlastet durch die Stoßdämpfung  die Gelenke, Sehnen und Bänder. Dieses Stossdämpfungssystem ist erforderlich damit die Kräfte beim Auffussen nicht zu Schäden führen.

Da das Pferdeherz sehr klein ist, braucht es die Unterstützung der Hufe um eine ausreichende Durchblutung der Beine sicher zu stellen. Über die Hufkapselspreizung (Hufmechanismus) wirken die Hufe als Blutpumpe. Ein gesunder Huf erweitert sich bei Belastung und bei Entlastung kehrt er wieder in die Ausgangsform zurück. Somit wird das Blut aus den langen Pferdebeinen wieder nach oben zum Herz gepumpt. Die Versorgung des Hufes mit Nährstoffen und die Abfuhr von Abfallstoffen und Lymphflüssigkeiten, die für ein gutes Hornwachstum wichtig sind, wird somit gewährleistet.

Jeder Huf sollte im Schritt flach oder leicht mit der Trachte zuerst auf den Boden auftreffen.

Trachtenfussung

Jeder Huf sollte im Schritt flach oder leicht mit der Trachte zuerst auf den Boden auftreffen. In allen schnelleren Gangarten sollten die Hufe mit den Trachten zuerst auftreffen und dann die Zehe rollend auf den Boden kommen.

Wiso?

Die vordere Hälfte des Hufes ist Knochen, perfekt zum Abstossen. Die hintere Hälfte des Hufes ist flexibler Knorpel, perfekt um einen grossen Teil der Erschütterung beim Aufschlag des Hufes zu absorbieren. Wenn dann ein Pferd auf der Zehe landet, muss sehr viel mehr von der Aufschlagsenergie durch die Beine und den übrigen Körper absorbiert werden.

Warum landet das Pferd auf der Zehe? Der häufigste Grund ist, das Pferd will vermeiden auf den schmerzenden Strahl zu landen. Eine (mittlere) Strahlfäule sollte man sofort behandeln!! Falls ihr Pferd zuckt, wenn Sie mit dem Hufkratzer in die mittlere Strahlfurche gehen, wie soll das Pferd dann schmerzfrei laufen?

Gesunde Pferde zeigen eine Zehenlandung auf schlüpfrigen Terrain, beim Beschleunigen und beim Aufwärtsgehen. Das ist normal und gesund.

Der wirkliche Schaden an den Hufen, Gelenken, Bändern und Muskeln passiert, wenn das Pferd ständig auf der Zehe landet, also auf lange Sicht eine Zehenlandung zeigt. Aufpassen sollte man mit dem zurückschneiden des Strahls.

Wenn der Strahl zu stark zurückgeschnitten wird, kann das Gewebe zu dünn werden,  Schmerzen verursachen und das Pferd landet auf der Zehe!

Anpassungsfähigkeit der Hufe

Der Huf passt sich ständig an die Umgebungsbedingung und die Belastung durch das Pferd an. Die Hufqualität, Festigkeit und Wachstumsrate werden beeinflusst vom Klima, Fütterung, Bodenverhältnisse wo sich das Pferd am Meisten aufhält und dem allgemeinen Abriebbedingungen.

Das heisst, wenn es im Gelände viel Schotter hat, sollte der Auslauf teilweise mit Schotter ausgestattet sein, damit der Huf sich anpassen kann. Empfehlenswert sind unterschiedliche Böden, wie Schotter, Kies, Sand, Holzschnitzel, ect.

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Haben Sie Fragen zu Hufe ihres Ponys, Pferdes, Muli oder Esels? Ich bin gerne für Sie da per Telefon oder Email.